Ein Frauenkleid

Das Überkleid oder die Kotte ähnelt im Schnitt stark der Männerkotte, allerdings ist es weiter und länger. Die Cotte kann gegürtet oder ungegürtet getragen werden. Diese beiden Kleider wurden vom Schnitt her in Anlehnung an das Kleid der hl. Elisabeth gefertigt.Das linke Model ist aus rotem Wollköper, mittels gefärbtem Wollgarn, genäht. Der Halsauschnitt ist ;wie auf einigen Zeitzeugnissen sichtbar, mit einem Fürspann geschlossen. Bei der Seidenstickerei am Kragen haben wir uns vom Stil der Zeit inspirieren lassen. An den Unteramren wird der Ärmel mit Stopfknöpfen geschlossen um einen, der Mode entsprechend, engen Sitz zu erreichen. Das rechte Model ist ebenfalls aus Wollköper gefertigt, hier allerdings von uns mit Krapp gefärbt. Ansonsten ist dieses Kleid wesentlich schlichter in der Ausführung, bis auf den Fürspan weist es keinerlei Zierrat auf. Das Material ist wesentlich weniger Fein, und es wurde mit ungebleichtem Leinenzwirn genäht.

Abb.: familia ministerialis, Kreuzfahrerbibel, Willehalmhandschrift (1275), kluge Jungfrau am Magdeburger Dom (um 1250), Fragmente des Kleides der hl. Elisabeth von Thüringen (13.Jh)