Kleidung eines Knechtes/ Tagelöhners

Bei Knechten und Tagelöhnern handelt es sich um die unterste Bevölkerungsschicht im 13. Jhdt. Ständige Sorge um das Überleben steht im Vordergrund. Dementsprechend einfach ist ihre Bekleidung. Sie tragen schlichte graue Kittel aus Leinen oder Wolle, und eine lange Bruche mit oder ohne Beinwickel. Wir haben uns hier für derbes ungebleichtes Flachsleinen entschieden, kann aber je nach regionaler Verfügbarkeit unterschiedlich sein. Der Kittel ist einfach geschnitten und ohne aufwändige Techniken und Details mittels derbem Leinenzwirn grob genäht. Die Ärmel sind weit um sie bequem krempeln zu können. Gegürtet ist der Kittel mit Leinenresten. Auf dem Kopf trägt dieser Knecht eine Bundhaube. Die Hose ist nach dem herkömmlichen Bruchenschnitt gefertigt. Die Beininnenseiten sind nicht komplett vernäht worden, durch den so entstandenen Schlitz lassen sich die Hosenbeine leicht hochbinden.
Zeitgenössische Abbildungen von armen Menschen, ohne Überhöhungen und Idealisierungen, sind nicht gerade häufig. Schriftliche Quellen bestätigen jedoch die Situation dieser Menschen.

Abb.: familia ministerialis, "The life of King Edward the confessor", London (1260); Elisabethschrein, Marburg (um 1250); Necrologicum von St. Germain ( zw. 1255 u. 1278); Monatsdarstellung "August" franz. oder engl., Nürnberg Stadtbibliothek (um 1300)