Das Gebende

Die Gebende ist eine insbesondere in Deutschland häufige Kopfbedeckung für Damen. Sie kann mit oder ohne Schleier getragen werden. Sie besteht aus dem Kinnband und dem Stirnband. Es gab glatte sowie gekräuselte Gebende. Auf einigen Darstellungen könnte man vermuten das die Gebende oben hutartig geschlossen war, sicher ist das aber nicht. In Handschriften sind Gebende immer weiß dargestellt, es gibt aber auch Funde von gefärbten Gebenden. In diesem Fall haben wir uns für eine weiße Leinenvariante entschieden, die oben offen ist. Das Kinnband, welches es wohl auch in verschiedenen Formen gab, wird auf dem Kopf mit einer Nadel verschlossen, so sitzt es immer schön fest. Wir haben dazu eine bronzene Nadel mit rotem Korallenkopf (Londoner Fund) verwendet. Da die Gebende in unserem Fall aus mehreren Lagen Leinen besteht (siehe Skizze) braucht sie nicht gestärkt zu werden.

Abb.: familia ministerialis, Willehalmhandschrift (1275), Gepa am Naumburger Dom (1260), Miniatur aus "Roman de la Poire", Paris (1275), Frau im heiligen Grab der Mauritiusrotunde des Konstanzer. Münsters (1280), Kreuzfahrerbibel (1260)